Neubau Schulhaus Auenstein

Auftraggeber: Einwohnergemeinde Auenstein

Planung/Realisierung: 2012 - 2015

Auftragsart: Wettbewerb

Anlagekosten: 4.7 Mio CHF

Ortsbauliches und architektonisches Konzept

Die neuen Räume für die Primarschule und für den Kindergarten werden in einem Gebäude zusammengefasst. Dieses ist, wie die in einer späteren Etappe zu realisierende Turnhalle, auf dem Areal westlich der Schulhausstrasse situiert. Die spätere Turnhalle und die Parkplätze sind in ein bandförmiges Baufeld eingefügt, welches ungefähr parallel zu der nördlichen Parzellengrenze verläuft. Südlich dieses Streifens wird das Schulhausgebäude platziert.
Der Kindergarten ist im Gartengeschoss angesiedelt und hat entsprechend direkten Zugang zum vorgelagerten Aussenbereich. Über das Gangfenster an der Westfassade und über ein grosses Fenster im Treppenbereich wird der Kindergartengang natürlich belichtet.
Im Erdgeschoss sind Unterrichtsräume und die Bibliothek angeordnet. Die Bibliothek ist über den Windfang separat von aussen erschlossen. 
Im Obergeschoss sind ebenfalls Unterrichtsräume und die Aula angeordnet. Die Aula wird durch ein Office mit kleiner Küche ergänzt.
Während dem sich die Unterrichtsräume gegen Süden orientieren, nimmt die Aula mit dem grossen Fenster in der Ostfassade Bezug zur bestehenden Schulanlage. Die Aula ist durch ihre erhöhte Volumetrie ablesbar und bildet den Kopf des Gebäudes.


Aussenraumkonzept

Entlang der verkehrsberuhigten Schulhausstrasse lädt ein attraktiver, kanzelartig erhöhter Vorplatz mit Sitzbänken und markanter Linde zum Innehalten und Aussicht geniessen ein. Die Kanzel verleiht dem Neubau öffentliche Präsenz und bindet ihn an das bestehende Schulhausareal an. Durch das Stocken der Oberfläche werden die Kieselsteine sichtbar, was durch die nagelfluhartige Erscheinung an die nahen Kiesgruben und die Steine der Aarelandschaft erinnert.
Die beiden Kindergärten verfügen über eigene Aussenräume, beide in sonniger und attraktiver Lage direkt am Gebäude mit erlebnisorientierten und kindergerechten Spielelementen für kreatives Spiel. Jurakalkstandsteine dienen als Sitzgelegenheiten und bilden den Niveausprung zwischen befestigter Spielfläche entlang dem Schulhaus und dem Schotterrasenbereich. Einheimische Bäume und Sträucher bilden Spaliere, spenden Schatten und dienen als Fruchtträger.
Der vorgelagerte Materialraum der Kindergärten wird durch ein windschiefes, strahlenförmiges Holzdach gedeckt.
Der Eingang zum Parkplatz wird an der Schulhausstrasse durch zwei Linden markiert. Die Parkierungsfläche wir durch leicht versetze Baumpaare zoniert. Ausserhalb unseres Projektauftrages wurde der Parkplatz gegen Westen um fast das Doppelte erweitert.


Materialisierung

Die verwendeten Materialien sind vorwiegend Beton und Holz – Materialien, welche durch den grossen Waldanteil und das allgegenwärtige Vorkommen von Kies einen engen Bezug zu Auenstein haben. Die vorvergraute Fassade erschliesst sich erst auf den zweiten Blick als Holzfassade. Das mattsilberne Grau, in welchem die Schalung im trockenen Zustand schimmert, könnte auf`s Erste auch als Betonoberfläche gelesen werden. Diese Ambivalenz ist gewollt. Das Fassadenmaterial erscheint zurückhaltend und strahlt trotzdem eine gewisse Lebendigkeit und Wertigkeit aus.
Der Rohbau ist betoniert, was innen sowohl aus Kosten-, wie auch aus ästhetischen Gründen sichtbar ist. Teilweise sind auch im Inneren die Betonoberflächen gestockt, was deren Materialität verstärkt. Diese raue Textur wird mit präzisen Schreinerarbeiten kontrastiert um eine spannungsvolle und angenehme Atmosphäre zu erzeugen. Die Bodenbeläge der wichtigsten Räume sind mit Linoleum belegt: Die Zimmer sind in einem Auberginenton, Gang und Aula sind in einem frischen Graugrün gehalten.
Die Fallarmmarkisen und deren Storenstoff erinnern in Art und Farbe an traditionelle Schulhäuser.
 

mehr ...