Müllerhaus Lenzburg
Auftraggeber: Stiftung Dr. Hans und Gertrud Müller
Planung/Realisierung: 1994 - 2007
Auftragsart: ??
Das «Müllerhaus» am Bleicherain in Lenzburg ist eines der bedeutendsten Bürgerhäuser des Aargaus. Es wurde um 1780 vom Berner Architekten Ashaver Carl von Sinner für den Textilverleger Gottlieb Hünerwadel errichtet, der darin seinen Handel betrieb und in den oberen Geschossen wohnte. 1987 brachten die letzten Eigentümer, die Geschwister Hans und Gertrud Müller, das Gut in eine Stiftung ein. Es sollte fortan gemeinnützigen und kulturellen Zwecken dienen.
Das Vorgehen bei der Erhaltung und Restauration des Baudenkmals musste sich nach den vorerst bescheidenen Mitteln richten, die der Stiftung zur Verfügung standen. In einer ersten Etappe wurden Dach und Keller gegen Feuchtigkeit geschützt und die notwendigsten Massnahmen zur Brandsicherheit getroffen. Als nächstes wurde das Haus pragmatisch nutzbar gemacht durch den schonenden Einbau zeitgemässer Haustechnik, insbesondere einer Zentralheizung (1994-1996).
Durch Mieteingänge und Spenden konnten die Innenräume schrittweise nach denkmalpflegerischen Regeln renoviert werden. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Restauration des festlichen Salons im Hauptgeschoss, in welchem eine kostbare Tapete aus dem Ende des 18. Jahrhunderts freigelegt werden konnte.
Nach dem Tod der Stiftenden flossen der Stiftung weiter Mittel zu, die es erlaubten, die Aussenrenovation und Wiederherstellung der Gartenanlagen in Angriff zu nehmen:
Am Eingangshof, angelehnt an die Stützmauer aus dem 18. Jahrhundert, wurde vor etwa 100 Jahren ein Nebengebäude errichtet. Im gemauerten Erdgeschoss befanden sich Garage und Waschküche, das Obergeschoss in Holz diente zum Wäschetrocknen und als Brennholzspeicher. Dieses so genannte Gartenhaus wurde renoviert und teilweise umgenutzt. Im Obergeschoss wurde eine Zweizimmerwohnung für Gastschriftsteller eingerichtet. Sie öffnet sich nach Südwesten zum oberen Garten. Gegen Osten wurde der durchlässige Lattenverschlag beibehalten und die Fensterfront dahinter angeordnet. So hat sich das Äussere mit der Umnutzung nur unmerklich verändert.
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